Tipps für eine gelungene Rede zum Geburtstag & Hochzeitstag

Ob kurz, ob lang – Kein runder Geburtstag ohne Rede

Es ist eine allgemeine Sitte zu runden Geburtstagen, zu Hochzeiten, zu Hochzeitstagen, zu Taufen und zu Beerdigungen Reden zu halten. Diese nette Geschenkidee ist eine persönliche Geste, die zu besonderen Anlässen lange Tradition hat.

Was musst Du beim Schreiben einer Rede beachten?

Du bist zu einem runden Geburtstag oder zu einem Hochzeitstag eingeladen. Da Du die Person oder das Paar sehr gut kennst, möchtest Du eine Rede schreiben oder Du wurdest sogar mit dieser heiklen Aufgabe beauftragt? Für diese schöne Geschenkidee ist es wichtig, einige Charaktereigenschaften der Personen zu kennen. Dann hast Du Inhalt zum Schreiben und Du weißt, welchen Stil Du benutzen kannst.
Der Stil einer Geburtstagsrede oder Hochzeitsrede sollte auf den Charakter des/der Jubilars/ Jubilarin oder Jubelpaares abgestimmt werden. Ist die Person ein Spaßvogel, könnest Du Humor und Witz in die Rede einflechten. Ist es eher ein ernster Geist oder ein Intellektueller, versuche auf dieser Ebene beim Inhalt und Stil zu bleiben. Einem bodenständigen Mensch schenkst Du eine passende, angebrachte Rede.

Verliere nicht das Ziel einer solchen Festrede aus dem Auge!

Die Rede ist in erster Linie ein Geschenk für die Person oder die Personen, die das Fest feiern. Die Geburtstagsgesellschaft soll amüsiert werden. Benutze dafür Anekdoten aus dem Leben. Idealerweise hast Du diese Ereignisse gemeinsam erlebt. Falls es Fotos gibt, benutze diese als netten Augenschmaus. Das ist ein zusätzliches Andenken.

Zusammenfassend sind beim Verfassen einer Rede folgende Punkte zu beachten:

• Wie gut kennst Du die Person? Was ist ihr Charakter?
• Was sind ihre Eigenheiten, Besonderheiten, Stärken und Schwächen, Hobbys?
• Was sind Ereignisse oder Anekdoten aus dem Leben des/der Jubilars/ Jubilarin?
• Weitere Aufhänger können Alter, Sternzeichen oder der Name sein!
• Richtet sich die Rede an eine Frau oder an einen Mann?

Einige hilfreiche Tipps zum Verfassen und Vortragen einer Rede

Länge: In der Kürze liegt die Würze. Bleibe kurz und präzise. Auf keinen Fall sollte die Rede länger als 10 Minuten sein. Mark Twain sagte einmal: „Eine gute Rede hat einen guten Anfang und ein gutes Ende – beide sollten möglichst nah beieinander bleiben.“

Einleitung: Zeige, dass Du eine Rede halten möchtest. Nimm Blickkontakt zu den Zuhörern auf und warte auf Stille im Raum. Dann beginne mit einer Einleitung, die darauf verweist, aus welchem Anlass man sich zu dem Fest trifft und vor allem für wen! Sage eventuell in welcher Beziehung Du zum/zur Jubilar*in oder zum Jubelpaar stehst.

Hauptteil: Benutze in Deiner Rede kurze, klare, übersichtliche und einfache Sätze. Es muss leicht sein, zuzuhören. Am besten ist eine Rede kurzweilig. Greife ein Stichwort aus der Einleitung auf, um zum eigentlichen Thema zu gelangen: der runde Geburtstag, die Person, das Leben in Anekdoten zusammengefasst. Bei einer Hochzeit oder einem Hochzeitstag: Wie hat sich das Paar kennengelernt? Wie waren die ersten 10, 20 oder 30 Jahre...? Wenn Du ein Thema gewählt hast, achte auf den roten Faden. Verliere Dich nicht in Anekdoten und Details. Du könntest Deine Gefühle zeigen und mit Herzen reden, werde aber nicht sentimental oder indiskret.

Schluss: Mit einem letzten Witz und vielen Glückwünschen gratuliere für die nächsten XXX Jahre und stoße auf den/die Jubilar*in oder das Jubelpaar an.

Zeitpunkt der Rede: Zwischen Vor- und Hauptspeise, zwischen Hauptspeise und Dessert oder spätestens zum Kuchen. Spreche mit dem Köchen- oder Servicepersonal ab.

Stil der Rede: Du solltest einen Stil wählen, der zum Thema passt. Entweder schreibst Du eine kleine Geschichte, stellst mehrere Fragen (vielleicht in Form eines Interviews), stelle der Festgesellschaft Rätsel, die diese beantworten muss oder schreibe die Rede in Reimen.

Benutze passende Zitate: Ein oder zwei Zitate geben Deiner Rede eine intellektuelle Note und regen zum Nachdenken an. Nenne unbedingt den Autor.

Witze: Baue einen Witz zum Thema ein, dann gibt es was zu lachen. Vielleicht gleich zu Beginn oder gegen Ende. Ein Witz sollte immer frei vorgetragen werden. Das wirkt echter.

Synonyme: Vermeide die Wiederholung der gleichen Wörter. Suche ähnliche Wörter, das heißt Synonyme. Um passende Substantive zu finden, hänge beispielsweise an Verben die Endungen -ung, -heit, -keit, -tun, -nis, -schaft.

Stilblüten schmücke die Rede anmessend. Folgende sind die bekanntesten und nützlichsten:

• Anapher, ist der Anfangsreim: heute, an deinem Ehrentag, heute an diesem schönen Tag, heute vor 50 Jahren…
• Antithese, d.h. Gegensätze: Gut und Böse, Schwarz – Weiß, kalt – warm. 
• Ironie, besagt das Gegenteil, von dem, was gemeint ist: „Er fährt so gerne im Regen Fahrrad.“ 
• Metapher, Wörter durch Bilder veranschaulichen: „Der Himmel weint.“ „Die Sonne lacht.“ 
• Paradox, ist eine sich widersprechende Aussage: „Weniger ist mehr“, „Der Reichtum trieb sie in den Ruin.“ 
• Rhetorische Frage, bei dieser Frage ist die Antwort schon bekannt: „Habe ich es Dir nicht gesagt?“ „Willst Du Dir dieses Fest etwa entgehen lassen?“
• Nutze Vergleiche: „Heute strahlt sie, wie die Sonne…“

Reime: Dieses lyrische Mittel kommt in einer Rede sehr gut an. Es sollte aber gut beherrscht werden. Reime sind, sich ähnlich klingende Wörter, oft am Ende der Zeilen. Sie können unterschiedlich angeordnet werden. Zum Beispiel im Paarreim, Kreuzreim, umrahmendem Reim: „Wir treffen uns heute an Deinem Ehrentag, zu Deinem 50. Geburtstag. Alle kamen von weither angereist, Du weißt wohl, was das heißt. Am 50. Geburtstag bist Du noch nicht grau, dieses hast Du zu verdanken Deiner Frau.“ Oder „Zu Deinem 50. Geburtstag, kamen alle von weither angereist, wir treffen uns heute an Deinem Ehrentag, Du weißt wohl, was das heißt….“

Tipps: Beachte die Übergänge zwischen Einleitung, Hauptteil und Schluss! Baue Pointen und kurze Witze ein. Ein kritischer Gedanke sollte zu einer Festrede nicht beleidigend wirken! Trage die Rede vorab jemandem vor. Und trage die Rede weitgehend auswendig vor!

Historische Zeitung als Ideengeber

Dir fehlt noch inhaltliche Ideen für Deine Rede? Nimm doch den Bezug zum Jubiläumstag und schaue in einer historischen Zeitung von damals, welche Ereignisse exakt am Geburtstag oder Hochzeitstag die Welt bewegten. Ist der/die Jubilar*in genau im Jahr des Falls der Berliner Mauer zur Welt gekommen? Oder datiert man seinen Geburtstag auf das Kriegsende? Historische Ereignisse bilden einen wichtigen Kontext der Entwicklung und sind eine gute Informationsquelle für Deine Rede.
Überreiche anschließend nach der feierlichen Rede das Originaldokument dem/der Jubilar*in. Ein authentischer Zeitzeuge, das so alt ist, wie die Jubilare selbst. In diesem Zusammenhang wird Deine Rede garantiert nicht in Vergessenheit geraten.

Wie könnest Du die Rede vortragen?

Hat der/die Jubilar*in ein besonderes Hobby oder liebt er/sie seinen/ihren Beruf? Verkleide Dich selbst passend dazu. Es kann lustig sein, die Rede in eine andere Zeit zu versetzen. Urzeit, Mittelalter, 19. Jahrhundert. Vielleicht kennst Du ja eine Vorliebe der Jubilare. Benötigst Du einen oder mehrere Assistenten?

Eine Rede als Lied vortragen

Möchtest Du Deine Wünsche musikalisch verfassen, könnest Du wie bei einer Rede vorgehen. Insbesondere für runde Geburtstage sowie für Hochzeiten oder Hochzeitstage kommt ein solches Lied, über das „Geburtstagskind“ oder über das Hochzeitspaar gut an.
Schreibe zuerst den Text. Dann könnest Du dazu eine bekannte Musik aussuchen, das kommt immer gut an. Wenn Du musikalisch bist, könnest Du natürlich auch selber komponieren.
Stelle dazu einen kleinen Chor zusammen. Mit einem leichten Refrain kann die ganze Geburtstags- oder Hochzeitsgesellschaft mitsingen.

Langer Rede kurzer Sinn

Eine Rede schreiben, beinhaltet viel Arbeit. Als Geschenkidee ist die Geburtstagsrede ein voller Erfolg, wenn man einige einfache Regeln befolgt.

Jetzt liegt es an Dir, die rechten Ideen für den passenden Geburtstag oder Hochzeitstag zu finden.

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